Die Suche nach dem Gold

Die Suche nach dem Gold

Freitag, 22. August 2008

Des Teufels neues MakeUp

Es ist wohl mindestens 15 Jahre her, da schlich ich mich nachts vor den Fernseher, zappte mich durchs Nachtprogramm, das damals noch keine "Ruf-mich-an"-Marionetten jeglicher Form kannte und blieb bei einer Steven-King-Verfilmung auf Sat 1 hängen, die mir nachhaltig Albträume bescherte: Es, Clown Pennywise, verstörte deswegen so sehr, weil da eine Figur, die jeder als harmloser, tölpelhafter Spaßmacher mit einem leichten Hang zur Melancholie kennt, das personifizierte Böse darstellte. Doch Pennywise war gestern. Und Pennywise war ein Schmusekätzchen, verglichen mit: dem JOKER.













Seit gestern läuft The Dark Knight, der sich in den USA anschickt, zum erfolgreichsten Film aller Zeiten zu werden, in den deutschen Kinos. Insziniert von einem Regisseur (Christopher Nolan), der für seine verstörenden, düsternen Werke bekannt ist, getragen von ausgezeichneten Nebendarstellern (Sir Michael Caine, Morgan Freeman, Aaron Eckhart) und einem Hauptdarsteller (Christian Bale), der mehrfach bewiesen hat, dass er psychologisch schwierigen Charakteren gewachsen ist. Sie alle aber verblassen vor dem Joker, vor Heath Ledger, den ich gestern Nacht in der Rolle seines Lebens (und leider auch seines Sterbens) bereits zum zweiten Mal bewunderte.

Man versteht sehr schnell, warum der große Michael Caine von der Angst einflößendsten Darstellerleistung gesprochen hat, die er jemals erlebt habe. Ledgers Joker steht jenseits jeden Wahnsinns. Er ist ein Anarchist, getrieben von der Lust auf Chaos, der mit seiner Radikalität und Hemmungslosigkeit einer Katze ähnelt, die mit einer lebenden Maus spielt, bevor sie ihr den Kopf abbeißt. Des Jokers Welt ist eine der Finsternis, in der das personifizierte Böse unentwegt grient und das Gute nicht gewinnen kann.

Der neue Batman ist so gesehen eigentlich kein Batman mehr, sondern ein Joker. Das ändert aber nichts daran, dass dieser Film einer der besten der vergangenen fünf Jahre ist.

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