Die Suche nach dem Gold

Die Suche nach dem Gold

Mittwoch, 22. Juli 2009

Der vorsätzlich Handelnde

Es ist ein verwegener Vorsatz. Ein Hobby-Tennisspieler beschließt in einer schlaflosen Weihnachtsnacht, dass er im folgenden Jahr Wimbledon gewinnen wird. Er streift die Antriebslosigkeit ab, die bis dahin sein ständiger Begleiter war, und qualifiziert sich zum Erstaunen und zur Begeisterung seiner Landsleute tatsächlich für das Turnier. Nur einer ist von dem frisch erlangten Ruhm alles andere als begeistert: er selbst. Denn wenn er als eines nicht gelten möchte, dann als neuer Held der Nation.

Ich habe einen Roman geschrieben. Es ist nicht mein erster, aber der erste, von dem ich überzeugt genug bin, um offensiv nach einem Verlag zu suchen Vor allem innerhalb der vergangenen eineinhalb Monate hat dieser Roman meinen Alltag diktiert. Alles andere wurde untergeordnet, manche Dinge gerne, andere mit schlechtem Gewissen. Ich habe in dieser Zeit 155 (Manuskript-)Seiten verfasst .Vergangene Woche verbrachte ich täglich stundenlang mit einer ersten Überarbeitung. Drei Rotstifte habe ich dabei verschlissen. Am Ende musste ich blau nehmen. 110 Euro hat mich der Druck, die Bindung und der Versand der ersten vier Manuskripte (für die privaten Lektoren) und sieben Exposés (für Diogenes, Knaur, dtv und Co., zusätzlich zu den elf, die bereits vor zwei Monaten an diverse Verlage rausgingen, von den zwei bereits abgesagt haben) gekostet. Seit heute liegen die Pakete auf der Post. Und mir bleibt nichts anderes als warten. Und hoffen.

Wäre es nicht schön, sich selbst einen Schriftsteller nennen zu können?