Die Suche nach dem Gold

Die Suche nach dem Gold

Samstag, 15. Mai 2010

Gegenwartsstaub

Die Wohnung ist sauber. Alles bis auf Vanessa. Aber die war nicht mehr zu retten, in ihrer jetzigen Form. Sie wird bald neubezogen. Doch die Wohnung ist sauber. Untrennbar damit verbunden war das Gefühl, in Stuttgart angekommen zu sein. Sich wieder bei Freunden melden zu können. An der Kurzgeschichte zu schreiben, die zu lange schon nur im Kopf herumspukte. Die Arbeit besser zu strukturieren, damit die nächsten Ausgaben des neuen Produkts kein Zeitkiller werden. Sich zu verabreden. Die Wohnung ist sauber und ich bin angekommen - und doch schweife ich ab, verliere die Gegenwart aus den Augen, strebe nach vorne, strebe nach mehr. Ich sollte es besser wissen, wo ich doch erst vor einem Monat in meiner Psychologie-Abschlussprüfung über Glückszustände und Tretmühlen referierte. Die entscheidende Erkenntnis, die man eigentlich ziehen sollte, ist, dass das Leben dann am erfülltesten ist, wenn man sich auf die kleinen Schritte, die kleinen Freuden konzentriert, nicht immer nach dem großen Ganzen greift, jetzt, sofort, am besten gestern. Nein, am schlechtesten gestern. Denn was gestern glänzte, hat heute Staub. Aber ich vergesse das zu häufig. Im Innern bin ich ein Getriebener.

Inspiriert von Penny.

Donnerstag, 6. Mai 2010

Dinge, an denen man merkt, dass...

. . . man alt wird: Man sitzt in einer von Studenten okkupierten Stadtbahn auf dem Weg zur Arbeit, hört zwei lamentierenden Frauen zu, die sich darüber auslassen, wie alt sie seien und wie schnell sich die Zeiten geändert hätten und man denkt sich, wie furchtbar jung diese beiden (wie sich herausstellte: 22-Jährigen) doch sind.

P.S. Menschen der Kategorie Ü30 mögen die feine (Selbst-)Ironie besonders erkennen.