tag:blogger.com,1999:blog-20586512860834386982024-03-14T10:56:38.579+01:00Sweet and bitter thingsAames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.comBlogger104125tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-28305615039919487452011-01-28T02:44:00.007+01:002011-01-28T02:56:45.535+01:00Das innere Ungleichgewicht<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Da ist diese junge Frau, gefangen im Körper eines weißen Schwans. Nur die aufrichtige Liebe kann sie befreien. Faszini</span></span><span style=";font-family:verdana;font-size:85%;" >ert von Tragik und Anmut ihrer Gestalt verfällt ihr ein junger Prinz. Doch die schwarze Seite ihrer Seele ergreift die Macht über ihr Tun, verführt den Angebetenen und besiegelt das Schicksal beider. Die herausfordernde Rolle an einer New Yorker Oper spielen zu dürfen ist der große Traum von Nina (Natalie Portman). Der Direktor Thomas Leroy (Vincent Cassel) zweifelt jedoch daran, dass die diszipliniert-kontrollierte und völlig verkopfte Nina in der Lage ist, den leidenschaftlich-verführerischen Part des schwarzen Schwans auf die Bühne zu bringen. Erst ein unerwarteter kurzer Ausbruch Ninas stimmt ihn um. Leroy bringt einen Stein ins rollen, der zur Lawine wird. </span><br /></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><br /></span><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgbBN08a_2R8QAMv3A-eg8YFoSX9ome0aLS5Ikj_21DtDPkO3IkBzd5ucur9T4chUyR4osRtXrTpO4S9EzLNfPxEpoIX3A_sAnH3wkNN8-hgu2hdZe3DSdFdjuKbhQpIFyCp6UkisUkiTa4/s1600/Neues+Bild.bmp"><img style="cursor: pointer; width: 388px; height: 201px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgbBN08a_2R8QAMv3A-eg8YFoSX9ome0aLS5Ikj_21DtDPkO3IkBzd5ucur9T4chUyR4osRtXrTpO4S9EzLNfPxEpoIX3A_sAnH3wkNN8-hgu2hdZe3DSdFdjuKbhQpIFyCp6UkisUkiTa4/s320/Neues+Bild.bmp" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5567047538412680402" border="0" /></a><br /><span style="font-size:85%;"> <span style="font-family:verdana;"><br />Mit seiner <a href="http://www.imdb.com/title/tt0947798/">modernen Version von Schwanensee</a> lockt der für außergewöhnliche Filme bekannte Regisseur Darren Aronofsky seinen Zuschauer auf eine Reise, die sich nach gemächlichem Beginn als Achterbahnfahrt herausstellen wird - mit Loopings wie Faustschläge in die Magengrube. Vor allem im letzten Viertel regelrecht in seinem Kinosessel gefesselt - denn diesen Film muss man auf der großen Leinwand sehen! - erlebt der Beobachter eine Wandlung der Protagonistin, die ihm den Atem raubt. Viel ist in Kritiken zu </span></span> <span style="font-size:85%;"><i style="font-family: verdana;">Black Swan</i><span style="font-family:verdana;"> über die Auseinandersetzung mit einem Mikrokosmos (oder auch gerne höher gestapelt; einer Gesellschaft) des Leistungsdrucks die Rede. Der Krieg der bissigen Zicken (u.a. Mila Kunis und die ein wenig in Vergessenheit geratene Winona Ryder) soll das veranschaulichen, auch die Erwartungen des Regisseurs oder der Wahn der Mutter (Barbara Hershey), selbst eine gescheiterte Ballerina, die geplatzten Träumen nachtrauert. Doch Hersheys Figur in ein solches SChema zu pressen, wäre unangebracht. Früh entdeckt die Mutter, welche tiefschwarzen Charakterzüge in ihrer Tochter schlummern. Sie ist die einzige, die Anzeichen richtig deutet und versucht, die erwachsene Nina in einer Welt der Kuscheltiere und Blümchenschlafanzüge zu halten. </span> <span style="font-family:verdana;"> Ohne zu viel zu verraten: es wird ihr freilich nicht gelingen.<br /><br />Was folgt ist ein Psychodrama, das sich gewaschen hat. Großartig insziniert und gefilmt, mitreißend und faszinierend. Ein Film, der seinen Zuschauer nicht so schnell wieder loslässt, für den Natalie Portman bei den Vorbereitungen auf ihre Rolle und wärend der Dreharbeiten selbst Höllenqualen durchlitten haben muss. Den Golden Globe hat sie als Honorierung bereits erhalten, der Oscar könnte folgen. Wer sich von der Ballett-Thematik abschrecken lässt, ist selbst schuld. Er verpasst Großes.</span></span><br /><br /></div><div style="overflow: hidden; color: rgb(0, 0, 0); background-color: transparent; text-align: left; text-decoration: none; border: medium none;"><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-35992566959407072612010-12-25T15:43:00.010+01:002011-01-03T01:23:41.555+01:00Ein Lied für Argyris<div style="text-align: justify;"><span style=";font-family:verdana;font-size:85%;" >Auf der Suche nach der passenden Mischung von persönlicher und künstlerischer Freiheit sowie dem nötigen Maß an beruflicher und finanzieller Sicherheit bin ich in diesem Jahr bei der Stuttgarter Zeitung gelandet. In einem Job, der es mir erlaubt, über einen Großteil meiner Zeit frei zu verfügen und Geschichten anzugehen, die mich reizen, weil sie den Blick auf Menschen richten, die Aufm</span><span style=";font-family:verdana;font-size:85%;" >erksamkeit verdient haben. Die Begegnung mit dem griechischen Sozialarbeiter <a href="http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/2734853">Jorgos Louizos</a> führte mich vor einigen Wochen ins Kino - zu einer Sonderaufführung der bemerkenswerten Dokumentation </span><span style="font-style: italic;font-family:verdana;font-size:85%;" >Ein Lied für Argyris</span><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;"> des Schweizers Stefan Haupt aus dem Jahr 2006 - einem Film, der definitiv Aufmerksamkeit verdient hat.</span></span><br /></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><br /></span><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhyH6hYNaRfI3y71Fif0ifObjTTGZp90S1gmy2aj7_9LFaMTDpZcww3qwcwRAvfsSPFJxnnyZKUdUN9Gnkw5n_ZPUa7vWMj3LwTxpHJOINr3FlUODKzVHqBeo_mwzUcSI40lP0mXaFcwhKe/s1600/Argyrisjung.jpg"><img style="cursor: pointer; width: 180px; height: 169px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhyH6hYNaRfI3y71Fif0ifObjTTGZp90S1gmy2aj7_9LFaMTDpZcww3qwcwRAvfsSPFJxnnyZKUdUN9Gnkw5n_ZPUa7vWMj3LwTxpHJOINr3FlUODKzVHqBeo_mwzUcSI40lP0mXaFcwhKe/s320/Argyrisjung.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5554639141604903858" border="0" /></a> <a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgWSfkrZG5birteDzmcpPjva4LWddUj0w3y-tA-7F72HX0XTMMAtDrWj3qFdHf8xnOtRqpdSjqSFSOl_3sFQhSRa9gEBEM_hFMwsjp3B-CShACLKiPlwuZYKMEvELShAuJ3ETpkgGofnkHx/s1600/Argyrisalt.jpg"><img style="cursor: pointer; width: 180px; height: 169px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgWSfkrZG5birteDzmcpPjva4LWddUj0w3y-tA-7F72HX0XTMMAtDrWj3qFdHf8xnOtRqpdSjqSFSOl_3sFQhSRa9gEBEM_hFMwsjp3B-CShACLKiPlwuZYKMEvELShAuJ3ETpkgGofnkHx/s320/Argyrisalt.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5554639275924457634" border="0" /></a><br /><span style="font-size:85%;"><br />Ich erinnere mich an eine Zeit vor gut 15 Jahren, da war ich des Themas überdrüssig. Immer wieder erzählten sie die gleiche Geschichte, immer wieder mahnten sie. Und so schlimm diese Geschichte auch war, die 50 Jahre und mehr zurücklag und durch Steven Spielbergs <span style="font-style: italic;">Schindlers Liste</span> so schmerzhaft eindringlich verfilmt wurde, so sehr hatte ich es satt, sie zu hören. Es wollte nicht in meinen Kopf, was ich, was meine Generation mit dem zu tun hatte, was unsere Großväter verbrochen hatten. Schlussstrichdebatten gab es damals schon zuhauf. Heute stehe ich auf der anderen Seite der Argumentierenden. Die Zeitzeugen sterben langsam aus. Umso dringlicher ist es, die Erinnerung aufrecht zu erhalten.<br /><br />Stefan Haupt widmet sich in <a href="http://www.fontanafilm.ch/DOKFILME/argyris/"><span style="font-style: italic;">Ein Lied für Argyris</span></a> der Geschichte von Argyris Sfountouris (Fotos siehe oben), der als noch nicht Vierjähriger am 10. Juli 1944 (vier Tage nach der Landung der Alliierten in der Normandie) ein Massaker von SS-Schergen auf das griechische Bauerndorf Distomo erlebte und überlebte, im Gegensatz zu Dutzenden seiner Verwandten und seinen Eltern. Seine Schwestern und er überlebten dieses feige Kriegsverbrechen, weil einer der Deutschen, die ihr Dorf überfielen, kleine Steine nach ihnen warf, um sie zu verscheuchen, bevor seine Kameraden sie entdeckten. Man stelle sich die Konsequenz eines solchen Handelns vor, man stelle sie vor, wie manchmal in Sekundenbruchteilen getroffene Entscheidungen Lebenswege verändern. Haupt zeigt aber nicht nur die unerklärliche Grausamkeit, zu der Menschen fähig sind, den existenziellen Kummer und die Ratlosigkeit, die eine solche Tat bei den traumatisierten Hinterbliebenen auslöst, er ordnet diese Tat und ihre Folgen ein in den Lauf der Zeit. Argyris, der trauernde Junge, der auf Bildern danach immer nur auf seine Zähne beißt, kommt in ein Pflegeheim, reist einige Jahre später in die Schweiz aus und landet im <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderdorf_Pestalozzi">Kinderdorf Pestalozzi</a> für Kriegswaisen. Er studiert später Kern- und Astrophysik, wird noch später Entwicklungshelfer in Somalia, Indonesien, Nepal, trägt stets den moralischen Imperativ seines Vaters in und mit sich. Aus dem Jungen, der früh ein Leid erfuhr, das nicht in Worte zu fassen ist, wird ein Mann, der der Welt seinen Stempel aufdrückt. Den aber Zeit seines Lebens die Frage verfolgt, wie man mit so einer Geschichte umzugehen hat.<br /><br />Kann man solch ein Leid verarbeiten? Soll man es verdrängen? Seine Schwester, das zeigt die Dokumentation auch, hat den Weg hinaus aus ihrem Kummer nie gefunden. "Ihr Verstand ist stehengeblieben", heißt es - an jenem Tag, an dem die Deutschen kamen und töteten, Dinge taten, die unerklärlich sind, die man sich aber anhören muss, um sich selbst zu vergegenwärtigen, wie Menschen sein können. Um vielleicht für sich ein eigenes kleines Fazit zu ziehen, einen eigenen kleinen moralischen Imperativ für den Umgang mit Menschen und für individuelle gesellschaftliche Verantwortung zu finden. Als die Deutschen nach Athen kamen, gingen sie auf die Akropolis, um die Geschichte und Kultur der Hellenen zu studieren. Auf dem Weg zurück brachen sie hungernden Kindern mit einem Stück Brot in der Hand den Arm.<br /><br />Doch nicht die individuellen Folgen für Argyris sind Thema des Films, auch die globalen. Die Tatsache, dass die Obristen 1967 ihre grausame rechte Militärdiktatur in Griechenland nur deswegen erwirken konnten, weil der Westen alle sozialistischen Gruppierungen aus Angst vor dem Kommunismus kriminalisierte. Oder Willy Brands Kniefall von Warschau im Dezember 1970, das Eingeständnis der Schuldgefühle einer neuen Generation, das den Blick auf die Deutschen veränderte. Auch der nach der Wiedervereinigung beginnende Kampf um Entschädigung der Überlebenden von Distomo gegen die Bundesrepublik, der auf höchster juristischer Ebene beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte noch nicht entschieden ist - und der von Argyris Sfountouris initiiert wurde. All diese Bausteine machen <span style="font-style: italic;">Ein Lied für Argyris</span> zu einer gleichsam spannenden Geschichtsstunde wie zu einem nachhaltig aufwühlenden Filmerlebenis - einem Dokument gegen das Vergessen.<br /><br /></span></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-87843794369005400942010-11-22T17:44:00.012+01:002011-01-03T01:25:31.090+01:00Der Terror, hautnah<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Das Maschinengewehr im Anschlag stand er an der Stadtbahn-Haltestelle und nickte. Seine blonde Kollegin lächelte und sprach mit einer Passantin, die stehen geblieben war. Doch die Augen des eilig Vorbeilaufenden blieben haften - an einem eindrucksvollem Symbol, das so unmissverständlich wirkte, wie es keine Rede eines Bundesinnenministers oder keine Schlagzeile eines Scharfmacher-Blattes vermögen kann. Die Augen blieben hängen am Maschinengewehr.<br /><br />Später ist zu erfahren, dass ein privater Sicherheitsdienst im Rathaus jeden Menschen filzt, der sich Zugang verschaffen mochte. Besucher genauso wie Mitarbeiter, die nicht allgemein bekannt sind. "Eine reine Vorsichtsmaßnahme", heißt es. Wegen der höchsten Warnstufe aus Berlin. Wegen des in zwei Tagen beginnenden Weihnachtsmarktes. Und die dramatisch imagegeschädigten Beamten der Stadt, seit Monaten mit Revolutionären und Konterrevolutionären beschäftigt, haben eine neue Aufgabe. Sind plötzlich nicht mehr nur "Schachfiguren und Erfüllungshehilfen einer widerstandsverdrossenen Staatsmacht", sondern auch wieder Freunde und Helfer. Beschützer und Retter.<br /><br />Angst ist ein mächtiger Begleiter, ein Diktator des eigenen Fühlens und Handelns. Wer Angst hat, geht keine Risiken ein, sehnt sich nach Sicherheit, nach einer Macht, die Schutz garantiert. Wer Angst hat, will keine Angst mehr haben. Wie real ist die Terrorgefahr in Deutschland? Wie wahrscheinlich ist es, dass tatsächlich ein paar Fundamentalisten im Reichstag Geiseln nehmen, sich unter die Besucher des Weihnachtsmarktes (oder die einer Demo gegen Stuttgart 21) mischen und in die Luft sprengen? Wer traut sich eine Antwort auf so eine Frage zu? Der Mann, der am Montagmittag, 22. November, 12 Uhr, auf dem Weg von einem Termin zurück in die Redaktion an zwei Polizisten vorbeieilte, traut sich nicht. Er denkt nur an die große Waffe. Und an die Macht der Symbole.<br /><br /><a href="http://www.youtube.com/watch?v=TsWLyy8Uin0&feature=player_embedded">Hagen Rether - "Haben Sie auch so wahnsinnige Angst vor dem Islam. . .?" </a><br /></span></span></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-39511935325752781932010-07-18T03:37:00.006+02:002010-07-18T03:57:35.698+02:00Adieu, Selbstbestimmung<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Fast 40 und scheinbar noch nichts erreicht im Leben - das kann ganz schön frustrierend sein. Drei gealterte Jugendfreunde, deren Boygroup Berlin Brothers seit zehn Jahren auf ihren Durchbruch wartet, planen den ultimativen Coup. Frontmann Johannes Frederik Selinger nennt sich um in John F. Salinger, setzt sich Sonnenbrille und Cowboyhut auf, fälscht durch angeklebte Haare seine Koteletten und fliegt mit seinen Kumpels nach New York. Das Rezept für seinen Weg zum Ruhm: Salinger kündigt an, zu sterben und lässt sich zum Beweis den kleinen Finger der linken Hand amputieren. Die Medien sollen die Reise nach L.A. und in den Tod begleiten. Doch diese beißen erst an, als das Trio zu drastischeren Methoden greift. </span></span><br /></div><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh1I7jK-pD2FWDQ53TKNsRbBgxnCvx9Phk_xWeVIDnnOsRq9r4dTKFWW-qK2QwGpXwrr5wQOPE-xeP7g1XDnM1bIjQX3kElrMPXZQtTfCSJWEEoX7G_M44YopjeDtLn_P_jGe91uf8Z_Kva/s1600/Short+Cut.bmp"><img style="cursor: pointer; width: 400px; height: 230px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh1I7jK-pD2FWDQ53TKNsRbBgxnCvx9Phk_xWeVIDnnOsRq9r4dTKFWW-qK2QwGpXwrr5wQOPE-xeP7g1XDnM1bIjQX3kElrMPXZQtTfCSJWEEoX7G_M44YopjeDtLn_P_jGe91uf8Z_Kva/s400/Short+Cut.bmp" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5495056326051361522" border="0" /></a><br /><br /><div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Es ist ein Moment voller Biss und Ironie in <a href="http://www.short-cut-to-hollywood.de/"><span style="font-style: italic;">Short Cut to Hollywood</span></a>. Beseelt von seiner Narkose, sein Finger wird gerade in Großaufnahme chirurgisch entfernt, schaltet John F. Salinger den Fernseher im Operationswohnwagen auf laut. Zu sehen sind Mark Medlock und Dieter Bohlen, singend: "You can get it if you really try." Das filmische und musikalische Zitat, wie es später im Abspann genannt wird, ist eine Ohrfeige auf die Industrie medialer Traumfabriken, die mit den Sehnsüchten ihrer Konsumenten spielt, genau wie der gesamte Film von Jan Henrik Stahlberg und Marcus Mittermeier, die gemeinsam bereits <span style="font-style: italic;">Muxmäuschenstill</span> drehten. Der unendliche Wille und individuelle Kampf nach Ruhm und Aufmerksamkeit lässt Menschen über Leichen gehen - während Regisseure Freudetränen in den Augen haben. Die menschliche Tragödie verkauft sich wunderbar.<br /><br /></span></span><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Salinger und seine Freunde werden bald feststellen müssen, dass es nicht ausreicht, sich einen Finger abzuschneiden, um in den Mechanismus aufgenommen zu werden. Erst ein weiterer gescheiterter und ein höchst erfolgreicher Knalleffekt später ist der Weg nach vorn geebnet, aus dem es freilich kein Entrinnen mehr gibt. Die Aufgabe der Selbstbestimmung ist der Preis für den Verkauf seiner Seele. Der Mensch aber ist ein kompliziertes Wesen, das sich zu häufig zu sehr von den Gefühlen des Jetzt leiten lässt und unfähig ist nachzuvollziehen, dass temporäre Emotionen temporär sind. Für den lebensmüden John F. Salinger wird das in dem Moment zum Problem, in dem er das Lächeln einer beliebigen Schönheit sieht und sich verliebt. Ein Lächeln, das ihm nur geschenkt wird, weil er der ist, zu dem er es gebracht hat. </span></span> <span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;"><br /><br />Mit geringem Budget, aber selbstbestimmt, drehten Stahlberg und Mittermeier Short Cut to Hollywood in den USA, dem Mekka der (amerikanischen) Traumwandler. Vor dem Start ihres Filmes in Deutschland gelang ihnen ein entlarvender Werbegag, der ihr Werk adelte. Sie brachten die Meldung eines Selbstmordattentates in der kalifornischen Kleinstadt <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Bluewater-Aff%C3%83%C2%A4re">Bluewater</a> in Umlauf und narrten damit Agenturen und Medien, für die eine saubere Recherche und die Überprüfung aller Fakten dem Ziel untergeordnet sind, die Meldung als erstes zu haben. Willkommen in der Wirklichkeit. </span></span><br /><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-63724142629511382782010-07-17T01:00:00.006+02:002011-01-03T01:25:43.803+01:00Eine Welt voller Autisten<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Rizwan Khan, ein junger indischer Muslim in San Francisco, leidet unter dem Asperger-Syndrom, einer Form des Autismus, die sich vor allem in der Empfindbarkeit von Gefühlen anderen Menschen gegenüber zeigt. Trotzdem verliebt sich Khan sofort, als er Mandira kennen lernt. Das Glück scheint vollkommen, als die beiden heiraten und ein Geschäft eröffnen. Doch dann kommt der 11. September 2001 - und ändert alles.</span></span><span style="font-size:85%;"> <span style="font-family:verdana;">(Quelle: </span><a style="font-family: verdana;" href="http://www.moviemaze.de/filme/3334/my-name-is-khan.html">Moviemaze</a><span style="font-family:verdana;">)</span></span><br /></div><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhfLRuleFtJlqpwgfIdb4laUD_wk_3E00JJnWhghKGCfNEPoBs-pejkfVsSwMe3VTZdvIza91gtF3IoW7Lbu0xO9v_nvaaobMEM6_fHQS8Iwh6gcwDsopeWpQClPWJ6CCUPDBiL6F7EX_Ku/s1600/Khan.bmp"><img style="cursor: pointer; width: 400px; height: 228px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhfLRuleFtJlqpwgfIdb4laUD_wk_3E00JJnWhghKGCfNEPoBs-pejkfVsSwMe3VTZdvIza91gtF3IoW7Lbu0xO9v_nvaaobMEM6_fHQS8Iwh6gcwDsopeWpQClPWJ6CCUPDBiL6F7EX_Ku/s400/Khan.bmp" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5494652544888563522" border="0" /></a><br /><br /><div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Großes Potenzial, grandios verschenkt - oder müsste man verscherbelt sagen? Verkauft zugunsten von Effekthascherei a la Hollywood? Schwerfällige Musik, deren unterschwelliger Patriotismus nicht dadurch besser wird, dass sie nach Indien und Bollywood klingt. Ständige Schwarzblenden. Eine Überdosis an schwulstiger Dramatik. Und fertig ist der Kassenschlager. Schade nur, dass die ansonsten viel versprechende Story dadurch schwer ins Hintertreffen gerät. </span></span><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;"><br /><br />"Es gibt nur zwei Arten von Menschen: Gute., die gutes tun und Böse, die böses tun" - mit diesem Satz erklärt die Mutter von Rizwan Khan ihrem allein äußerlich erwachsenen Sohn die Welt. Rizwan kann das nicht nachvollziehen. Er leidet unter dem Asperger Syndrom, das es ihm erschwert, ja fast unmöglich macht, Empathie zu zeigen, Gefühle zu spüren. Rizwan wirkt schon in der Zeit vor dem Epochenwechsel des 11. September 2001 wie ein Fremdling. Filmische Mitmenschen wie Kinobeobachter lachen über ihn, dabei ist er eine tragische Figur, für die nur derjenige Verständnis und Fürsorge aufbringen kann, der vor Kraft und Energie nur so strotzt. Die Welt aber, schon vor den Terroranschlägen von New York kompliziert genug, wird durch sie noch unberechenbarer. Der außer Kontrolle geratene Krieg der Religionen in den Köpfen der Menschen scheint die Weltenbürger mit einem Handschlag ebenfalls zu Autisten zu machen - unfähig zum halbwegs harmonischen Miteinander. Die westliche Zivilisation, allen voran die vor Wut torkelnde letzte verbliebene Weltmacht, erstickt in Paranoia. Nachbarn werden zu potenziellen Selbstmordattentätern. Wie soll ein Autist in einer autistischen Welt klarkommen? </span></span><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;"><br /><br />Regisseur Karan Johar hätte mit etwas mehr Nüchternheit, mit etwas mehr Zurückhaltung bei den Effekten, einen richtig starken Film drehen können. Er entschied sich für die Melodramatik. Warum? Weil die Menschen in einer Welt voller Probleme keine Probleme sehen wollen, wenn sie ins Kino gehen? Aber trägt ein Kunstschaffender nicht auch Verantwortung für das, was er tut? Muss es nicht auch im Interesse Johars sein, den Spiegel zu nehmen, den er in die Hand gelegt bekommen hat und ihn vor die Gesichter seiner Zuseher zu halten? Ein bisschen weniger wäre im Falle von <span style="font-style: italic;">My Name is Khan</span> so viel mehr gewesen. </span></span><br /><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-78691829702229470902010-07-03T14:46:00.003+02:002010-07-03T14:48:45.422+02:00Dinge, an denen man merkt, dass...<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">(heute mit einer Sonderausgabe: Momente, in denen man merkt, dass...) es zu warm ist. Man macht Kehrwoche, vergisst den Hausschlüssel in der Wohnung, läuft 400 Meter bergauf zum Kumpel, dessen Freundin die eigentliche Mieterin der Wohnung ist, aber gerade im Ausland weilt, holt sich den Ersatzschlüssel, läuft zurück und merkt, dass man den falschen Ersatzschlüssel geholt hat. </span></span><br /><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-69836232510851657192010-05-15T11:35:00.004+02:002010-05-15T11:51:51.894+02:00Gegenwartsstaub<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Die Wohnung ist sauber. Alles bis auf Vanessa. Aber die war nicht mehr zu retten, in ihrer jetzigen Form. Sie wird bald neubezogen. Doch die Wohnung ist sauber. Untrennbar damit verbunden war das Gefühl, in Stuttgart angekommen zu sein. Sich wieder bei Freunden melden zu können. An der Kurzgeschichte zu schreiben, die zu lange schon nur im Kopf herumspukte. Die Arbeit besser zu strukturieren, damit die nächsten Ausgaben des neuen Produkts kein Zeitkiller werden. Sich zu verabreden. Die Wohnung ist sauber und ich bin angekommen - und doch schweife ich ab, verliere die Gegenwart aus den Augen, strebe nach vorne, strebe nach mehr. Ich sollte es besser wissen, wo ich doch erst vor einem Monat in meiner Psychologie-Abschlussprüfung über Glückszustände und Tretmühlen referierte. Die entscheidende Erkenntnis, die man eigentlich ziehen sollte, ist, dass das Leben dann am erfülltesten ist, wenn man sich auf die kleinen Schritte, die kleinen Freuden konzentriert, nicht immer nach dem großen Ganzen greift, jetzt, sofort, am besten gestern. Nein, am schlechtesten gestern. Denn was gestern glänzte, hat heute Staub. Aber ich vergesse das zu häufig. Im Innern bin ich ein Getriebener.<br /> </span><br />Inspiriert von <a href="http://pjaupe.wordpress.com/2010/04/20/nomadenleben/">Penny</a>.</span><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-2287514415184104302010-05-06T22:46:00.003+02:002010-05-06T22:51:29.347+02:00Dinge, an denen man merkt, dass...<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">. . . man alt wird: Man sitzt in einer von Studenten okkupierten Stadtbahn auf dem Weg zur Arbeit, hört zwei lamentierenden Frauen zu, die sich darüber auslassen, wie alt sie seien und wie schnell sich die Zeiten geändert hätten und man denkt sich, wie furchtbar jung diese beiden (wie sich herausstellte: 22-Jährigen) doch sind. </span></span><br /><br /><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">P.S. Menschen der Kategorie Ü30 mögen die feine (Selbst-)Ironie besonders erkennen. </span></span><br /><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-54815459987865837622010-04-08T12:04:00.004+02:002010-04-08T12:13:38.242+02:00Dinge, an denen man merkt, dass...<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">... man zu viele <a href="http://www.amazon.de/Small-World-Martin-Suter/dp/3257230885/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1270721487&sr=8-1">Alzheimerromane</a> von Martin Suter gelesen hat: Man steht in der Postfiliale, um einen Nachsendeantrag zu beantragen, vergisst beim Zahlen mit der Bankkarte seine Pin-Nummer, versucht es stattdessen mit anderen Pins (sämtlichen Pins, die einem schon mal begegneten), beschwert sich beim Mann am Schalter, dass das Gerät die Karte, die man schon längst wieder eingesteckt hat, nicht mehr herausrückt, schafft es (nach einer Intervention seines Bankberaters) schließlich doch noch, in den Besitz von Bargeld zu kommen, kehrt zur Post zurück - und vergisst das Wort Nachsendeantrag. </span></span><br /><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-43274294259693458882010-03-28T01:17:00.005+01:002010-04-17T20:28:12.409+02:00Sozialisierung zwischen Zwang und Sucht<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Meine Welt dreht sich zurzeit sehr schnell. Ein Umzug steht an, schrittchenweise. Eine Ära endet, endgültig am 14. April mit einer Abschiedsparty in Würzburg. Davor: noch zwei mündliche Prüfungen. Eine neue Ära beginnt, am Montag schon, in Stuttgart, der alten Heimat. </span></span><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;"><br /><br />Der letzte Blogeintrag ist fast zwei Monate her. Es gab nicht viel zu schreiben. Und was es zu schreiben gab, gab es anderswo zu lesen, in schön verdaulichen kompakten Dosen, dank des Eintritts in die schöne neue Facebook-Welt vor ziemlich genau einem halben Jahr. Anfangs noch etwas zögerlich, habe ich mich zuletzt mehr und mehr blindlings ins Vergnügen gestürzt, andere unermüdlich an Stimmungen und Situationen teilhaben lassen, meine Freundesliste angereichert, bin auf diese Art und Weise Rendezvous mit der Vergangenheit eingegangen. Doch je mehr ich mich kopfsprungartig in den Strudel des neuen Zeitalters begebe, desto antagonistischer sind meine Gefühle deswegen. Auf </span><a style="font-family: verdana;" href="http://www.stern.de/digital/online/generationenkonflikt-die-facebook-kluft-1553907.html">Stern-Online</a><span style="font-family:verdana;"> ist ein Leidensbericht von Lucy Kellaway, Kolumnisten bei der Financial Times in London, erschienen, der davon handelt, wie wenig sie Facebook versteht. Eine Freundin,</span><span style="font-family:verdana;"> ironischerweise eine Netzfreundin, hat in ihrem <a href="http://truth24timespersecond.blogspot.com/2010/03/profilneurosen-uberall.html">Blog</a> unlängst ein flammendes Plädoyer gegen die Teilnahme an sozialen Netzwerken veröffentlicht. Das Grunddilemma, das dort zur Sprache kommt, beschäftigt mich im Besonderen, da ich in meinem </span><a style="font-family: verdana;" href="http://www.buchbensch.de/">Buch</a><span style="font-family:verdana;"> eben jenen Verlust der ursprünglichen Kommunikationsfähigkeit anprangere, den ich auch durch die zunehmende Konzentration auf virtuelle Kontaktpflege verursacht sehe. Trotzdem bin ich ein Teil dessen geworden, was ich kritisierte - ein sehr aktiver obendrein. Weil es offenbar nur noch zwei Optionen gibt: sich unterzuordnen und mitzuschwimmen, um im vollen Umfang am Leben anderer zu partizipieren. Oder sich abzusondern, sich als Unzeitgemäßer zu outen, in der Gefahr, den Kontakt zu verlieren oder ihn gar nicht mehr erst herstellen zu können. Vielleicht ist das Argument des Zwangs aber auch nur eine feige Ausrede, dazu bestimmt, mein Selbstbild aufrechtzerhalten.<br /><br />Was mich aber wirklich interessiert: Warum ist unser Leben, das durch die unbegrenzten Möglichkeiten der Virtualität um so ein vielfaches einfacher geworden ist, immer hektischer?<br /></span></span><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-11177736716658569062010-02-13T11:40:00.007+01:002010-04-25T11:30:32.866+02:00Ständig irgendwo<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Wenn ein neues Kind geboren wird, hat das für gewöhnlich drastische Auswirkungen auf die Kinder, die schon da waren. Im Prinzip gibt es da zwei Möglichkeiten. Entweder das ältere Kind entwickelt sich zum rotzfrechen Quälgeist, der ständig beleidigt ist, weil ihm in seiner subjektiven Wahrnehmung keine Aufmerksamkeit mehr zuteil wird oder es entwickelt Muttergefühle (unabhängig davon, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelt) und will das Baby selbst schaukeln, wiegen und halten. Mein Baby namens Buchbensch entwickelt sich ganz gut, wenngleich nicht ganz so gut, wie ich gehofft hatte. Das ältere Kind - namentlich dieser Blog hier - fristet ein Dasein im Dunkeln. Martialisch wie ich bin, hatte ich den Erstgeborenen vor einigen Monaten sogar gelöscht. Ich hoffe, der Vernachlässigte möge mir verzeihen. Wenn Buchbensch aus dem Gröbsten raus ist, werde ich ihn (und seine geschätzten exklusiven Leser) wieder besser behandeln.<br /><br />Davor muss ich aber erst eine neue Wohnung in Stuttgart finden, auf die Realisierung eines Projekts dort hoffen, das mir einen gut bezahlten Job bringen würde, in Würzburg mein Studium beenden, in Oberhof/Thüringen einen anderen Job erledigen, Kinofilme und DVDs anschauen, um sie zu rezenzieren, drei Kurzgeschichten für drei Literaturwettbewerbe verfassen, in Heidelberg einen Geburtstag feiern, eventuell Barcelona, München und Wien besuchen, ... - ich mach mich dann mal besser auf ins Irgendwo.<br /><br /></span></span></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-87921583722961662252010-01-16T14:27:00.003+01:002010-01-16T14:38:26.012+01:00Der Tag des wandelnden Zombies<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Mein Schlafrhythmus macht auf verzogenes Gör. Weil ich in den vergangenen neun Tagen die idiotische Idee hatte, immer erst zwischen 3.30 Uhr und 5.30 Uhr einzuschlafen, stampft er jetzt wütend auf den Boden, als würde ich ihm seine Schokolade verweigern. "Ich will aber jetzt anders sein", brüllt er mir entgegen, mit tränenerstickter Stimme. Und ich bin froh, dass ihn keiner hören kann. Als ich vorgestern zunächst bis 5.30 Uhr wach gelegen war und anschließend erst bis 11 Uhr, dann bis 13 Uhr und schließlich bis 15 Uhr geschlafen hatte, beschloss ich, mich ihm zu stellen. Ihm den Kampf anzusagen. Heute nacht habe ich durchgemacht. Jetzt sitze ich in der Bibliothek und fühle mich wie in der Überschrift angedeutet. Bin unfähig zu lernen, schaffe es aber wenigstens, die zu lernenden Dateien zu öffnen. Habe Nackenschmerzen (vom Nichtschlafen oder Doofliegen) und versuche verzweifelt, die Zeit bis später herumzukriegen. Damit ich heute Abend irgendwann den Schlaf der Gerechten schlafen kann, um morgen um 9 Uhr aufzustehen und wieder ein vernünftiger Mensch zu werden. Was tun also? Ganz einfach. Unsinn schreiben. Von Schlafrhythmen, die Kinderdinge tun.<br /><br />Ich danke für die Aufmerksamkeit.<br /><br /><br /><br /><br />P.S. Ihr kommt doch trotzdem wieder vorbei, oder?<br /><br /></span></span></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-78037007434441147462010-01-08T01:49:00.003+01:002010-01-08T01:58:37.396+01:00Prioritätenprobleme<div style="text-align: justify;"><span style="font-style: italic;font-size:85%;" ><span style="font-family:verdana;">Dinge, die mich zurzeit beschäftigen: </span></span><br /><br /><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">- Ich habe eine Bankkarte, die funktioniert. Yeah!</span></span><br /><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">- Ich habe ein virtuelles Interview für mein Buch-Projekt gegeben, das mich zwar gut und gerne eineinhalb Stunden Zeit gekostet hat, aber nach dem ich jetzt gespannt auf Resultate warte.<br />- Das Projekt als solches. Ich schwebe zwischen Zuständen dauerhafter Begeisterung, Ungeduld und Gespanntheit, was schön ist, weil ich spüre, wie ich lebe und was doof ist, weil ich ein Entspannungsversager bin.<br />- Mein Leben ls solches und wie es einmal aussehen soll, wenn mein Studium beendet ist.<br />- Forumstätigkeiten.<br />- Schokolade.<br />- Filme.<br />- Musik.<br />- Andere Romane.<br />- Ein Trip nach Barcelona.<br />- Dieser Unsinn hier.<br /><br /><span style="font-style: italic;">Dinge, die mich beschäftigen sollten:</span><br />- Prüfungen. Erschreckend schnell näher kommende. Mündliche. Lähmende.<br /><br />Ich hole mir besser noch einen Schokoriegel.<br /></span></span><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-33826848161447800872009-12-24T21:51:00.002+01:002009-12-24T21:55:35.756+01:00Das Ende der Harmonie<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family: verdana;">Der Weihnachtsfriede ist zerstört. Josephine tritt nach mir und faucht mich an. Jetzt liegt sie unterm Sofa und schmollt. Katzen haben auch kein Feingefühl. . .<br /><br /></span></span> </div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-84422730869218431982009-12-16T00:06:00.004+01:002009-12-16T00:14:53.737+01:00Von Ursachen und wichtigeren Dingen<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Ich weiß nicht, ob es die Aufregung oder die Kälte ist, aber ich zittere gerade unentwegt. Spätestens durch das Verschicken der Pressemitteilungen an verschiedene Medien ist es offensichtlich. Das Projekt von buchbensch hat begonnen. Näheres <a href="http://www.buchbensch.de/">hier</a>.</span></span><br /><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-32575060566328736072009-12-05T03:11:00.005+01:002009-12-05T03:17:32.802+01:00Der Abschied von der Illusion des Sinns<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Die Nacht in Folge des Tages, an dem man in der Magisterprüfung im Hauptfach Politikwissenschaften 19 Seiten über das Republikkonzept von Immanuel Kant, seine Konzeption des Ewigen Friedens und die Rolle des Rechts auf dem Weg zu dessen Verwirklichung geschrieben hat, muss gefeiert werden. Begossen. Dachte ich. Aber da D. aus Gründen, die das Leben manchmal so mit sich bringen, nicht in Feierlaune war und ich mich vor dem Moment in der Disco fürchtete, in dem ich mich wieder wie ein unbeteiligter Zuschauer vor einer Leinwand des Grauens fühlte, geboten zur Planänderung. Das Alternativprogramm: ein Plausch in der Kellerkneipe und zuvor: Corso-Kino Würzburg, zur Erweisung der vermeintlich letzten Ehre. Noch einmal in den kleinen Wohlfühlpalast, der Ende Dezember aufgibt, weil der Umsatz den Untergang vorhersagt. Noch einmal das beseelende Geräusch eines </span></span><span style="font-style: italic;font-family:verdana;font-size:85%;" >echten</span><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;"> Projektors hören, dieses Summen, Rattern, Rauschen. Und dann dieser Film, der mit seinem typischen Vorspann, mit seiner tollen Musik, ja auch mit seinem Inhalt perfekter kaum sein könnte für einen Tag wie diesen, für einen Anlass wie diesen.</span></span><br /></div><div style="text-align: justify;font-family:verdana;"><span style="font-size:85%;"><br /></span><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi17xBsyKTYzzcNM17Xi7aYYz44pIGIH3J96rxamGebpRlr-Ih1qXKpuEAkEWy2f_9avLIRs5GzJR7xmtT728mYznMdR07FDyeSaASws2fxCNq7XpMRMB4It_GutFlA3QFhJE_vb_Pr5Lfc/s1600-h/Whatever+Kopie.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 397px; height: 221px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi17xBsyKTYzzcNM17Xi7aYYz44pIGIH3J96rxamGebpRlr-Ih1qXKpuEAkEWy2f_9avLIRs5GzJR7xmtT728mYznMdR07FDyeSaASws2fxCNq7XpMRMB4It_GutFlA3QFhJE_vb_Pr5Lfc/s320/Whatever+Kopie.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5411569703721730194" border="0" /></a><br /><span style="font-size:85%;">Woody Allen ist zurück in New York. Da kommen nostaligische Gefühle auf. Sein Neuester <a href="http://www.imdb.com/title/tt1178663/">Whatever works</a> weist zwar erstaunlich viele Gags auf, die einfach nicht zünden wollen. Doch dann ist da diese Geschichte und dieser Protagonist. Boris Yellnikoff (Larry David), verhinderter Physik-Nobelpreisträger, Hypochonder, Nihilist, elitärer Snob, Egozentriker, gescheiterter Selbstmörder - und doch liebenswert genug, um seine persönliche Eliza Doolittle zu heiraten. Das Südstaatendummchen Melodie (Evan Rachel Wood) verknallt sich in den Kauz, so absurd das auch klingen mag. Sie wächst an seiner Seite und wächst letztlich über ihn hinaus.<br /><br />Die Konsequenz, mit der ein desillusionierter Woody Allen (oder hatte er nie Illusionen?) hier seinen Standpunkt vertritt, überragt jene früherer Filme um ein Weites. "Das ist kein Wohlfühlfilm", sagt Boris gleich zu Beginn. Er starrt dabei direkt ins Gesicht des Kinogängers, grinsend. Die Warnung will gehört sein. Das Dasein ist sinnlos. Das Leben eine pure Anhäufung von Zufällen. Liebe auch keine Lösung. Religion schon gar nicht. Die Bigotterie und Doppelmoral Amerikas bekommt von Allen einen gezielten Faustschlag mitten auf die Nase. Was aber ist das Leben ohne Haltepunkte? "Ich sterbe", quäkt Boris einige Minuten nach seinem Eingangsmonolog völlig entsetzt. Seine mitfühlende Ehefrau (die erste) will einen Arzt rufen. "Ich meine doch nicht jetzt", lamentiert der Sterbende sofort. "Irgendwann." Eine solche Haltung lässt nur eine Option. Man muss die Dinge beim Schopfe packen. Hauptsache es läuft halt - <span style="font-style: italic;">Whatever works</span>. "Besser", sagte D. nach dem Gang aus dem Kino, "kann man <span style="font-style: italic;">Carpe diem </span>filmisch nicht verpacken." </span></div><div id="TixyyLink" style="border: medium none ; overflow: hidden; color: rgb(0, 0, 0); background-color: transparent; text-align: left; text-decoration: none;"><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-84264952674552289132009-11-26T22:10:00.005+01:002009-11-26T22:21:16.720+01:00Das Experiment im Kopf<div style="text-align: justify;"><span style=";font-family:verdana;font-size:85%;" >Der <a href="http://aames80.blogspot.com/2009/11/von-guten-und-schlechten-nachrichten.html">Druckkostenbeteiligungsverlag</a> hat sich noch einmal gemeldet. Mit einer schlechten Nachricht. Überspitzt formuliert heißt es in der Mail, weil ich so uneinsichtig sei und mich weigere, nachträglich Dialoge in mein Buch einzubauen (was den Roman komplett entstellen würde), wolle man von einer Veröffentlichung nun doch absehen. Meine Enttäuschung hielt sich in Grenzen. Vorgestern nun, es war eine dieser Nächte, in denen ich mich hilflos unter einer zerwühlten Bettdecke hin- und herwälzte, kam mir eine Idee: ich werde den <span style="font-style: italic;">Vorsätzlich Handelnden</span> online veröffentlichen. Kostenlos. Ab dem 1. Januar. Nach und nach. Alle paar Tage ein Kapitel. In der Nacht, in der ich anschließend nicht mehr schlief, überlegte ich mir erste Schritte. Eine Strategie musste her. Wo soll ich veröffentlichen? Wie genau? Wie kann ich Werbung machen? Die Euphorie brachte weitere Ideen hervor. Doch ausarbeiten kann ich sie nicht. Noch nicht. Denn die Tatsache, dass ich stets und überall über Ablenkungen stolpere, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der 4. Dezember ein wichtiges Datum ist: der Tag der (ersten) Abschlussklausur. Die Zukunft beginnt am Tag vor Nikolaus.<br /></span><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-26119358301845580102009-11-11T19:13:00.007+01:002009-11-11T19:30:22.962+01:00Die Grenzen der Öffentlichkeit<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Ich bin aufgewühlt. Ein Fußballer ist gestorben. Selbstmord. Robert Enke war sein Name. Und nun? Der Mensch will Erklärungen. Für alles. Und wie geht man als Journalist mit so etwas um? Ich bin froh, erleichtert, nicht in der Situation gewesen zu sein, über die Chronistenpflicht nachdenken zu müssen und wie weit sie geht. Was muss, was soll, was darf man über eine solche Sache schreiben? Ich wäre hilflos gewesen. <a href="http://11freunde.de/bundesligen/125577">Dirk Gieselmann von den 11 Freunden</a> hat das für sein Ausnahmemagazin gut gelöst. Den Luxus leisten kann sich nicht jedes Medium. Gerade diskutierte ich mit Kollegin I., selbst fassungslos, darüber. Wo fängt das Private an? Wo muss man die Trauer sich selbst überlassen? Zur Normalität übergehen, würden das Zyniker nennen. Es gibt einen Abschiedsbrief. "Über den Inhalt wurde nichts bekannt", hat man zunächst überall gelesen. Es sollte so bleiben. Ich befürchte, es wird nicht so bleiben.<br /><br /></span></span></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-29917593000108100692009-11-05T13:25:00.002+01:002009-11-05T13:45:33.344+01:00Von guten und schlechten Nachrichten<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family: verdana;">Alte Geschichte: ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Welche soll ich zuerst erzählen? Die gute? Na gut: ein Verlag hat Interesse an der Veröffentlichung des <span style="font-style: italic;">Vorsätzlich Handelnden</span> angemeldet. Aber halt! Nicht gratulieren. Erst weiterlesen. Erst die schlechte Nachricht vernehmen: es ist einer der Vorlage, die eine Druckkostenbeteiligung vorlangen. Ich hatte ihn nur interessehalber angemailt, um die in der Branche (jener der erfolglosen Schriftsteller) weit verbreitete Ansicht zu verifizieren, dass Verlage wie dieser jedes Skript veröffentlichen, wenn es nur einen Anfang, einen Mittelteil und einen Schluss hat. Nun wäre es unfair zu sagen, der Verlag hätte sich mit meinem Manuskript gar nicht richtig beschäftigt. Die ausführliche Mail, die sie mir geschrieben haben, deutet darauf hin, dass sie das sehr wohl gemacht haben - auch wenn sie offenbar mein Ende (und damit eine zentrale Aussage) nicht verstanden haben. T., meine Informantin in der Branche (jener der nichtdruckkostenpauschaleverlangenden Verlage) hat mir dringend geraten, die Finger davon zu lassen. Aber mein Interessedurst ist noch nicht gestillt. Ich habe zurückgeschrieben - und mich vorsichtig danach erkundigt, was mich eine Zusammenarbeit denn kosten würde. Fortsetzung folgt, beizeiten.<br /><br />Nun kümmere ich mich aber erst einmal um eine andere Veröffentlichung. Titel: <span style="font-style: italic;">Zweckentfremdete Partizipation - Instrumentalisierung von Volksabstimmungen zu Fragen der Europäischen Union am Beispiel der Länder Frankreich, Irland, Dänemark und Schweiz </span>(in der Kürze liegt die Würze). Auflage: fünf. Die Kritiker warten schon.<br /> </span></span><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-84157183383680379812009-10-16T23:53:00.006+02:002009-10-17T00:33:38.141+02:00Fern von Frankfurt<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Die Frankfurter Buchmesse läuft ohne mich ab. Es sind verschiedene Gründe, die mich in Würzburg halten. Die weniger wichtigen - wobei sich das weniger wichtige nur auf bestimmte Aspekte begrenzt - sind D. und die EU. Euroskeptikern muss hier jedoch sofort gesagt werden, dass mich nicht die EU (Barroso zum Beispiel) gegen meinen Willen festhält, damit ich beispielsweise darin gehindert werde, die Ratifizierung des Vertrags von Lissabon zu verhindern. Vielnehr habe ich mich in den vergangenen Tagen durch Schriften (zum Beispiel über den Vertrag von Lissabon) gekämpft, um auf eine eventuelle Frage dazu in der Magisterprüfung am 4. Dezember vorbereitet zu sein. Das hätte ich natürlich auch erst nach der Buchmesse tun können, aber es hat mich irgendwie nicht nach Frankfurt gezogen. Die Buchmesse selbst kenne ich von einem spannenden Interview mit Roger Willemsen im Jahr 2004 und die Vorstellung, mit eingeschränktem Sichtfeld durch die Hallen zu irren, hat mich nicht sonderlich motiviert. Zumal: das Ziel, noch Verlage ausfindig zu machen, die den <span style="font-style: italic;">Vorsätzlich Handelnden</span> veröffentlichen könnten, - und das ist jetzt der wichtigere Punkt (wenngleich, wie erwähnt, nicht in jedem Aspekt) - bereits im Vorfeld auf digitalem Wege erreicht wurde. Fünf oder sechs weitere Verlage sind es, womit sich die Gesamtzahl auf 27 erhöht - genauso viele wie EU-Mitgliedstaaten, aber das ist nur eine zufällige Koinzidenz am Rande. Es sind meine ultimativen Bemühungen. Wenn's wieder nicht klappt, dann war das Manuskript eben einfach nicht gut genug. Und ich blicke nach vorne - mit einem angenehmen Geschmack im Mund. Der letzte Briefumschlag hatte was von Walnuss. </span></span><br /><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-80363604148019485192009-10-04T18:31:00.008+02:002009-10-11T14:50:17.250+02:00Hans-Christian war ein Anarchist<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">"...und was ist Deine Lieblingsstadt?", fragte der Trompeter, der mich in meine Lieblingsstadt brachte, irgendwo auf der A81. Immer wenn ich nach Stuttgart komme, spüre ich dieses wärmende Gefühl, das einem (fast) nur die Heimat geben kann. Die Fernsucht mag mich künftig in die noch so entlegenen Ecken dieses Landes treiben - man ist da ja spontan, flexibel und lebensdurstig -, ich werde immer gern zurückkehren. Und wenn ich dann mit der U-Bahn die Neue Weinsteige herauffahre, aus dem Dunkel des Tunnels zurück ins Licht komme und sich rechts neben mir die Stadt im Kessel zu Füßen legt, dann weiß ich auch warum.<br /><br />Was das alles mit Schreiberlingedingen zu tun hat? Nun ja, mir ist während der U-Bahn-Fahrt gestern der erste Satz meines nächsten Romans eingefallen. Mein nächster Roman - das klingt nebenbei gesagt schon ziemlich seltsam, ziemlich abgehoben. Aber egal. Jedenfalls finde ich ihn gut, den Satz, den ersten, den so wichtigen. Ich glaube, Hans-Christian wird mir ans Herz wachsen. Irgendwann innerhalb der nächsten Monate.<br /></span></span><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-36567898282541965232009-09-28T23:17:00.002+02:002009-09-28T23:20:26.308+02:00Dinge, an denen man merkt, dass...<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">. . . man einem Frauenfilm beiwohnt: Man sitzt mit 19 anderen Personen in einem Kinosaal und die Männerquote beträgt fünf Prozent. </span></span><br /><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-75622838146981519362009-09-27T21:33:00.004+02:002009-10-04T18:30:13.107+02:00Briefkasteninhalte<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Wenn man 14 Tage lang damit beschäftigt ist, Geschichten für ein Reisespezial in der Dinge-Kategorie seines Blogs zu recherchieren, verpasst man so einiges in der Wahlheimat. Bei der Rückkehr in die selbige befürchtet man seinen Briefkasten in einem erbärmlich untrainierten Zustand anzutreffen, vergisst dabei jedoch, dass man sowieso kaum Post bekommt. Man ist also erfreut, dass der Briefkasten weniger verstopft ist als man erwartet hat und freut sich, dass er keine Wahlwerbung schlucken musste, mit der man gleich zweimal nichts anfangen könnte, weil man ja eh schon gewählt hat. Dann jedoch findet man den Brief des <span style="font-style: italic;">Paul-Zsolnay-Verlags</span>, den man als solchen gar nicht bezeichnen will, weil er nur eine Anrede, ein Betreff, ein Gruß und zwei Zeilen dazwischen enthält. (Gemeint ist natürlich der Brief, nicht Paul). Aber man redet sich ein, dass man sowieso nie bei einem österreichischem Verlag veröffentlichen wollte. Man findet auch einen Brief mit negativem Inhalt von einem der beiden Sportverläge, die man kurzfristig angeschrieben hat (der zweite hatte schon voher abgesagt). Aber man steckt es weg.<br /><br />Weil man die Dinge gelassener sieht. Und weil einen T. angeschrieben hat, mit dem Angebot, einmal in dem kleinen Verlag nachzuforschen, für den sie arbeitet. Und weil man den Plan gefasst hat, zur Frankfurter Buchmesse zu fahren. Oder doch deswegen, weil man sich unbewusst von der Hoffnung, für <span style="font-style: italic;">diesen </span>Roman eine Nische zu finden, schon verabschiedet hat?<br /></span></span><br /><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;"></span></span></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-24370066313310063812009-09-27T21:21:00.008+02:002009-09-27T21:50:35.566+02:00Dinge, an denen man merkt, dass...<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-style: italic;font-family:verdana;" >Das Reisespezial</span><br /><span style="font-family:verdana;">... die Uhren in Italien anders ticken: Man kommt montagmorgens auf der Autobahn an die Anschlussstelle in die Hauptstadt (aka Rom aka Ewige Stadt) und fährt an ihr vorbei, weil man an ihr vorbeifahren muss, weil sie ohne vorherige Ankündigung und ohne Ersatz mal kurz gesperrt wurde. </span><br /><br /><span style="font-family:verdana;">... </span><span style="font-style: italic;font-family:verdana;" >Wickie und die starken Männer</span><span style="font-family:verdana;"> in ist: Man läuft in einem Berliner Businesshotel an der Raucherlounge vorbei und sieht zwei Geschäfts-Asiaten, die sich königlich über eine Wikiner-Zeichentrickserie amüsieren, die deutsch-österreichischen (und ja, zugegeben, auch japanischen) Ursprungs ist. </span><br /><br /></span></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2058651286083438698.post-7108437757987258752009-08-30T21:45:00.004+02:002009-08-30T22:16:16.906+02:00Bewerbungssatt<div style="text-align: justify;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-family:verdana;">Die Absage vom Suhrkamp-Verlag, dessen Lektoriat um Verständnis bittet, dass sie nur sehr wenige neue Autorin in ihren Verlag aufnehmen (und ich nicht dazu gehören werde) brachte erst mit einiger Verzögerung den entsprechenden Effekt. D. war in den vergangenen Tagen sehr bemüht, mir Gelassenheit einzutrichtern, in jeder Lebenslage. Allein, mir fehlt die Energie, mich zu ändern. Der Wunsch, etwas von Bedeutung zu schaffen, ist unheimlich stark. Wie ein zorniges Kind, dessen Wunsch nicht erfüllt wurde, schlummern in mir Ansprüche, von denen ich selbst weiß, dass ich sie besser ablege, will ich nicht an ihnen verzweifeln. Gestern, nach einem entspannenden Tag in einem fränkischen Thermalbad, glaubte ich schon, die Gelassenheit zu fassen zu bekommen. Doch sie muss mir über Nacht entwischt sein. Nun sitze ich wieder hier und suche nach Verlagen, denen ich mein Exposé und meine Leseprobe noch anbieten könnte. Dabei benötigt mein Hoffnungsakku längst neuen Strom. Er lag zu lange in der Realismussonne. Elf Optionen sind noch offen, fünf aus der ersten und sechs aus der zweiten Bewerbungsrunde. Realistisch gesehen werden sich die Verlage aus der ersten Runde nicht mehr melden, nach drei Monaten Bedenkzeit. Absagen zu verschicken ist ein Luxus, den sich nicht jeder Verlag leistet. Und da die Ungeduld mein Leben diktiert, habe ich beschlossen, nur noch zwei weitere Verlage anzuschreiben. Beide geben Sportbücher heraus, und zwar eigentlich keine Romane. Trotzdem: vielleicht habe ich bei Ihnen mehr Glück. Und dann werde ich versuchen, nach vorne zu blicken. Neue Romanideen schweben bereits durch meinen Kopf. Und gestern, als ich das ebenso wundervolle wie tragische letzte Werk von <span style="font-style: italic;">André Gorz</span> (<a href="http://www.amazon.de/Brief-D-Geschichte-einer-Liebe/dp/344273875X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1251662518&sr=8-1">Brief an D.</a> - womit selbstverständlich jemand anderes als oben gemeint ist) gelesen habe, da fand ich es nicht nur schmerzhaft wahr, was er über das Leben in Etappen schrieb, sondern auch das, was er über das Schreiben schrieb:<br /><br />"Nicht was er schreibt, ist das vorrangige Ziel des Schriftstellers. Sein vorrangiges Bedürfnis ist das Schreiben. Schreiben heißt, sich von der Welt und von sich selbst zu absentieren, um möglicherweise daraus den Stoff für literarische Bearbeitungen zu machen (...) Ich schrieb, um die Angst zu bannen. Irgend etwas. Ich war ein Schreiber."<br /></span></span><br /></div>Aames80http://www.blogger.com/profile/03399487596230305584noreply@blogger.com0