Die Suche nach dem Gold

Die Suche nach dem Gold

Samstag, 20. Oktober 2007

Dreckschleudern

Ich habe von einer Bekannten aus Long Beach, California (erwartete Höchsttemperatur für morgen: 29 Grad Celsius) eine lustige Mail bekommen, die mich vermuten lässt, dass die Dame hellseherische Fähigkeiten besitzen muss. Es ging um einen Esel, der in einen Brunnen fiel und aufgrund seines fortgeschrittenen Alters nicht mehr geborgen, sondern begraben werden sollte. Das beschloss zumindest der Farmer, dem das Tier gehörte - und schüttete mit Freunden Dreck auf das Vieh. Der alte Esel allerdings hörte nach kurzer Zeit auf zu flennen, schüttete die Erde von sich und kletterte mit jeder Schaufel Dreck einen Schritt weiter Richtung Brunnenrand. In der Geschichte rächte sich der Esel nach dem Wiedererlangen seiner Freiheit am herzlosen Farmer mit einem Biss in den Arsch, worauf dieser an einer Blutvergiftung starb. Aber die Moral von der Geschichte lautet: Wenn jemand Dreck auf dich wirft, schüttel ihn ab.

Ich bin in letzter Zeit verschiedenen Dreckschleudern begegnet. Scheint fast so, als wären Lieblingwochen in Wü, um noch mal auf Tag zehn im Tagebuch eines Umzugskünstlers (zwei Posts weiter unten) zu verweisen. Ob den Bauleiter wohl der Ehrgeiz packen würde, wenn er wüsste, welche Konkurrenz er hat? Ein Prof scheint mein Interesse für seinen Fachbereich derart kalt zu lassen, dass er mir unmissverständlich klar machte, ich hätte als Nebenfachstudent in seinen nur für Hauptfachstudenten geeigneten Veranstaltungen nichts zu suchen und solle mich gefälligst fern halten. Ein anderer Dozent, Protokollant meiner mündlichen Zwischenprüfung, gähnte die erste Hälfte der morgendlichen Prüfung genüsslich durch und blühte dann auf, als ich Fragen aus seinem Fachbereich nicht mehr beantworten konnte, weil ich mich fragte, was zum Teufel diese Menschen mir gegenüber eigentlich von mir hören wollen. Ja, es ist schon ein Genuss, wenn man Studenten die Überlegenheit spüren lassen kann, die einem ein Doktortitel verleiht. Andere grauhaarige Männer kaufen sich als Kompensation einen Porsche...

Nun ja, die Prüfung habe ich trotzdem bestanden, aufgrund der ordentlichen Leistung in jenem Bereich, den der Protokollant vergähnt hat. Ansonsten aber scheine ich zurzeit eine kleine Pechsträhne zu haben. Der Plan, bei meiner Wochenendflucht in die Heimat die Rückenschmerzen im Exil zu lassen, ist mal gründlich missglückt. Auf der Bundesstraße (wenige Meter nach einem Blitzer) wurden mein Auto und ich von einer plötzlichen Fontäne Wasser (das, unnötig zu erwähnen, ziemlich dreckig war) überrascht, die irgendwo aus dem Nichts des Seitenstreifens gespritzt kam (R. hielt mich für endgültig abgedriftet). Und der Losentscheid zur Zulassung für den Italienisch-Sprachkurs an der Uni weigerte sich ebenfalls erfolgreich, mit mir etwas zu tun haben zu wollen.

Aber vielleicht gewinne ich ja heute Abend im Lotto.

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