Die Suche nach dem Gold

Die Suche nach dem Gold

Freitag, 7. Dezember 2007

Versetzt von einem Techniker

Erschreckende fünf Jahre ist es her, da machte ich in einer Glosse meinem Ärger über das deutsche Beamtentum und seinen Verbindungen zum Journalismus Luft. Es gibt nichts Schlimmeres, als einen Artikel zu schreiben, in dem ein Amtsleiter der Stadtverwaltung zu Wort kommen muss. Denn nur die Leiter eines städtischen Amtes sind auskunftsberechtigt. Und weil sie, entgegen der gängigen Meinung, offenbar unheimlich viel zu tun haben, kann das Warten auf einen Rückruf dauern. Und dann ist er festgenagelt, der Journalist, auf seinem Platz, vor seinem Telefon. Denn wer würde es wagen, auf die Toilette zu gehen, oder zum Mittagessen, oder zum Rauchen, wenn er dadurch auch nur für eine Minute sein Telefon aus den Augen lassen müsste? Denn, so schrieb ich damals, es sei wie mit der Zigarette an der Bushaltestelle. "Kaum angezündet, ist der Bus da". Und der Anruf verpasst. Und ein Rückruf unmöglich. Weil die nächste Sitzung schon begonnen hat.

Am Mittwoch musste ich wieder daran denken. Von 7.55 Uhr bis 14.15 Uhr saß ich auf meinem Sofa im Wohnzimmer, las Fromm, damit die Zeit nicht noch langsamer läuft, als sie es ohnehin tat, und wartete auf den T-Com-Techniker, der mir - nach mittlerweile zwei telefonanschlusslosen Monaten in der neuen Wohnung - endlich den Gang ins Internet und ans Festnetz ermöglichen sollte. Ich wartete vergebens. Auf meinen Anruf bei der Kundenbetreuung von O2, meinem geschätzten Anbieter, bat mich eine freundliche Dame, die schnell zickig wurde, mich doch ein bisschen zu gedulden. Ich hätte sie durch mein Handy gerne erwürgt, ungeachtet der Tatsache, dass sie vermutlich nicht Schuld hatte am Ausbleiben des Technikers. Wo der geblieben ist und was nun mit meinem Anschluss geschieht, weiß ich immer noch nicht. Heute Nacht telefoniere ich wieder mit den Jungs und Mädchen von O2. Ich bin aber auch ein schwieriger Kunde...

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