Die Suche nach dem Gold

Die Suche nach dem Gold

Samstag, 10. November 2007

Das Leben und wie es einmal war

"Die Idee entstand auf einer der Geburtstagsfeiern, auf denen sie sich in den letzten Jahren wiedersahen und wieder mal die ganze Nacht durchtranken: Warum diesem ganzen schrillen nervtötenden Geschrei um "68" und seinen schrecklichen Folgen nicht mal eine ordentliche Abrechnung entgegensetzen? Sie - das sind 16 Jugendliche aus Bremen, die damals die Welt verändern wollten, und nun als Staatsanwälte, Werber, Ärzte, Journalisten, Hochschullehrer, Manager und Politiker ein bürgerliches Leben führen, das anders ist, als sie je gedacht haben.(…) Entstanden ist daraus das Buch "I can’t get no", erschienen bei Kiepenheuer & Witsch."

einestages, das höchst interessante neueste Ressort von Spiegel-Online, bietet fast 40 Jahre nach dem Aufstand lebenslustiger revoltierender Jugendlicher einen Einblick in das Seelenleben einiger Erwachsengewordener. In zwei Folgen erfährt man so manches über die Auseinandersetzung mit früheren Idealen (Folge 1) oder die problematischen Beziehungen zu Vätern und Müttern, die stumme oder starrsinnige Zeugen einer dunklen Ära geworden waren (Folge 2). Und heute? Ja heute sind aus den Jugendlichen Staatsanwälte geworden. Staatsanwälte oder Manager, Werber und Politiker. Wäre es ungerecht zu behaupten, dass sie Profiteure und Verteidiger eines Systems geworden sind, das sie zu bekämpfen planten? Was würden wohl die ergrauten Menschen in den Baumwollpullovern, die heute noch in den Ortsgruppen von Amnesty International dem angestaubten Traum von einer veränderten Gesellschaft nachgehen, wohl dazu sagen? Und warum liegt der gelangweilten Jugend von heute trotz der so offen und vielfach zu Tage tretenden Ungerechtigkeiten von heute die Revolte so fern? Reicht es aus, wenn das Handy funktioniert? Es scheint, als veränderten die Menschen die Gesellschaft schlichtweg nicht. Die Gesellschaft verändert die Menschen.

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