Die Suche nach dem Gold

Die Suche nach dem Gold

Freitag, 31. August 2007

Cinema Paradiso

Ich zitiere mal ganz dreist aus einem der Artikel, die ich kürzlich veröffentlicht habe.
Das abendliche Leben in Giancaldo, einem kleinen sizilianischen Nest, spielt sich im Cinema Paradiso ab. Dort verprassen die Dorfkinder das Geld, das ihnen ihre Mama gab, weil sie eigentlich Milch kaufen sollten. Dort lachen Alt und Jung über Charly Chaplin, dort teilen sie Stofftaschentücher, wenn ihnen ein trauriger Film die Tränen in die Augen treibt. Und dort arbeitet der grimmige, aber gutherzige Alfredo, Meister der Magie - Filmvorführer. "Du freust dich, wenn die Leute lachen. Du glaubst, dass du sie zum Lachen gebracht hast", verrät er dem kleinen Toto, der so gerne so wäre wie er.
Kinos wie das Cinema Paradiso gibt es heutzutage nicht mehr viele. Wir leben in einer Multiplex-Gesellschaft, in der der Zauber des Kinos häufig zu einem berieselnden Konsum degradiert wird. Kino ist dort nicht mehr ein Ort der Träume, ein Zufluchtsort vor der rauhen Realität. Aber es gibt sie durchaus noch, die kleinen sympathischen Kinos, in denen nicht alles perfekt sein muss, um schön zu sein. Von Würzburg aus führt eine Straße zwischen Weinbergen und dem stolzen Main nach Ochsenfurt und natürlich auch weiter. Aber wer würde weiter fahren wollen, wenn er in Ochsenfurt ist, einem dieser schnuckeligen Orte, in dem die Straßen noch so klein sind, dass höchstens ein Auto durchpasst, in dem die Menschen noch barfuß durch die Altstadt laufen, in dem sich das Casablanca befindet, Kino und Kneipe, wo es noch eine Empore im einzigen Saal gibt, wo sich die Regentschaft der digitalen Welt noch nicht durchgesetzt zu haben scheint, wo Jazzmusik einen auf den folgenden Film einstimmt.

Kino kann so schön sein.

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